Das mittlere Leistungssegment wird sowohl in der Industrie und Automatisierung als auch im Antriebsstrang für die
Elektromobilität verwendet, hier werden meist Asynchronmotoren sowie Synchronmotoren mit Permanentmagneten verwendet. Diese Leistungsklasse hat den
stärksten und den am schnellsten wachsenden Umsatz.
Die neuen Energieeffizienznormen und der Wunsch die Stromdichte ständig zu erhöhen, ohne die Höchsttemperaturen zu überschreiten, verpflichten die
Belüftung und Kühlung der neueren Maschinen optimal auszulegen.
Bei Oberflächenkühlung wird die Wärme von der Oberfläche des Gehäuses an die Umgebung abgegeben. Im 19. Jahrhundert war die Ausnutzung der mittleren Maschinen noch so gering, dass meist die vorhandenen Gehäuseoberflächen genügten, um die
Verlustwärme an die Umgebung abzuführen; bei den kleinen Maschinen ist es immer noch so. Kühlrippen bewirken eine Vergrösserung der Flächen und damit eine bessere Wärmeübertragung per Konvektion an den Gehäuseoberflächen.
Bei Selbstkühlung wird der kleine Motor ohne Lüftereinsatz durch die natürliche Konvektion und Wärmestrahlung gekühlt. Mittlere Motoren brauchen eine aktive Kühlung, diese kann mit einem Lüfter oder mit einem Wassermantel realisiert werden.
Die Messungen sind im Vergleich zu grösseren Maschinen einfach zu realisieren. Oft steht deshalb eine Menge von Temperaturmessungen zur Verfügung, was eine Validierung der Rechenergebnisse ermöglicht. Die Hauptungenauigkeit der Temperaturberechnung ist oft die Ungenauigkeit der vorgegebenen Eisenverluste und Magnetverluste.
Ein Fahrzyklus legt fest, unter welchen Geschwindigkeitsabläufen und Randbedingungen ein Fahrzeug oder eine Maschine gefahren wird. Der Hauptmotor eines E-Autos, alle Hilfsmotoren und alle Halbleitern müssen die Fahrzyklen ohne Temperaturschaden fahren können. Der Motor startet vom kalten Zustand, er produziert Wärme, diese fließt zunächst in die Wärmekapazitäten der Bauteile und weiter in die Kühlmedien und in die Umgebung. Wenn die Bauteile eine hohe Wärmekapazität besitzen, dann werden sie sich langsam aufwärmen und langsam abkühlen.
Wenn die Erwärmungsphase kurz ist, dann kann eine wesentlich höhere Stromdichte fliessen als, als wenn der Motor im Dauerbetrieb ist. Das nächste Bild zeigt die maximale Wicklungstemperaturen von einem Motor mit Permanentmagneten. Die zwei blauen Kurven für ein Dauerbetrieb mit 24,3 A; die zwei rosa-roten Kurven für 3000 Sekunden Erwärmung gefolgt von 1000 Sekunden Abkühlung mit 26 A und die violetten Kurven für 1000 Sekunden Erwärmung gefolgt von 3000 Sekunden Abkühlung mit 44A.
Temperaturen der Ständerwicklung für Dauerbetrieb und diverse Fahrzyklen
Artikel im Mai 2017 über E-Cooling in
Zeitschrift Engineering Edge
(Artikel auf Seiten 18-19)